R: Fritz Lang. B: Thea von Harbou. K: Carl Hoffmann, Günther Rittau. M: Gottfried Huppertz.
D: Margarethe Schön, Rudolf Klein-Rogge, Hans Adalbert Schlettow.
Kriemhild, die durch die Hand Hagen von Tronjes ihren Gatten Siegfried verlor, erfüllt auf grausame Weise ihren Racheschwur. Sie folgt dem Werben des Hunnen-Königs Etzel in dessen fernes Reich und lässt einige Zeit später die Burgunden zu Gast kommen. Am Hofe König Etzels verstärken sich die alten Spannungen, bis die von Kriemhild bestochenen Hunnen die Burgunden überfallen und Hagen im Gemenge den Sohn von Kriemhild und Etzel erschlägt. Was nun folgt, kann zweifelsfrei als der bitterste Abgesang auf deutsche Tugenden gelten, den die Filmgeschichte je hervorgebracht hat: eine Parabel auf die vernichtende Wucht des Ersten Weltkrieges in den Kulissen der brennenden Studio-Etzelburg auf dem Ufa-Gelände in Neubabelsberg.
Der zweite Teil von Fritz Langs monumentaler Saga entwirft eine wilde, chaotische, aber ehrenhaftere Welt der Hunnen. »Da brodelte es wie aus Urtiefen heraus in packenden, lodernden, stellenweise humordurchtränkten Rhythmen. In den Hintergrund gedrängt war hier alle bei der Regie Langs vorherrschende, bis zur Maniriertheit ins Possenhafte gesteigerte Bewußtheit, die sogar oft Kriemhild als ein mit starker Umgebung verwachsenes Ornament erscheinen ließ« Bemerkte die Weimarer Presse am 4. August 1924.
Live-Musik: Richard Siedhoff (Klavier), nach der Originalmusik von Gottfried Huppertz (1924)