Darsteller: Josh O‘Connor, Carol Duarte, Isabella Rossellini, Alba Rohrwacher u.a.
D/GB 1927, ca. 74 Min.
Regie: Géza von Bolváry. Buch: Benno Vigny & Adolf Lantz. Theaterstück: Arnold Redley.
D: Ilse Bois, Hannah Ralph, Ernst Verebes, Hertha von Walther u.a.
Hors-saison. Frankreich 2023. 115 Min.
Regie: Stéphane Brizé. Buch: Stéphane Brizé, Marie Drucker.
Darsteller: Guillaume Canet, Alba Rohrwacher, Sharif Andoura u.a.
Takumi und seine Tochter Hana leben im Dorf Mizubiki in der Nähe von Tokio. Sie führen ein bescheidenes Leben im Einklang mit der Natur und schätzen die Abgeschiedenheit. Der Frieden wird allerdings gestört, als ein Unternehmen aus Tokio Pläne zum Bau einer Glamping-Anlage in unmittelbarer Nähe vorstellt. Schnell wird klar, daß der Luxus-Campingplatz schwerwiegende Folgen für das ökologische Gleichgewicht der Region und das Leben der Dorfbewohner mit sich bringen wird. Um die Wogen zu glätten, schickt das Unternehmen zwei Vertreter, doch statt in einer Lösung, mündet der Konflikt in einer Situation mit tiefgreifenden Auswirkungen – für alle. Eine poetische Parabel über die Beziehung Mensch/Natur von Ryusuke Hamaguchi („Drive my car“).
Mit ihren Verpflichtungen als Lehrerin und Bürgermeisterin einer 400-Seelen-Gemeinde im Herzen der Bretagne ist Alice (Julia Piaton) voll ausgelastet. Als ausgerechnet der eigenwillige Émile (Michel Blanc) beschließt, mit 65 Jahren noch lesen und schreiben zu lernen, und sich in Alices Klasse setzt, ist sie mehr als gefordert. Doch es kommt noch schlimmer: Mit einem Mal steht ihre Schule vor der Schließung und Alice sieht das gesamte Dorfleben bedroht. Doch schnell wird klar, was sich alles bewegen läßt, wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen – und ein paar überaus pfiffige Einfälle haben... Es sind tatsächlich die kleinen Dinge, die das beherzte Plädoyer für Gemeinschaft und Solidarität so hinreißend machen – ein strahlendes filmisches Kleinod.
Fanny und Jean sind das perfekte Ehepaar – beide haben Erfolg im Beruf, leben in einer prächtigen Wohnung in einem exklusiven Viertel von Paris und scheinen noch genauso verliebt zu sein wie am ersten Tag. Doch als Fanny zufällig ihren ehemaligen Klassenkameraden Alain trifft, ist sie hin und weg. Bald darauf sehen sie sich wieder und kommen sich immer näher ... In seinem 50. Film EIN GLÜCKSFALL schickt Regie-Ikone Woody Allen die französischen Schauspielstars Lou de Laage, Valérie Lemercier, Melvil Poupaud und Niels Schneider in ein höchst amüsantes Labyrinth aus Zufall, Glück und bitterböser Satire. Der romantische Thriller feierte seine umjubelte Weltpremiere 2023 auf den Filmfestspielen von Venedig.
Die Familie Bouvier-Sauvage blickt voller Stolz auf eine lange Ahnenreihe zurück. Als die einzige Tochter bekannt gibt, den Sohn eines einfachen Peugeot-Händlers heiraten zu wollen, ist man wenig entzückt. Beim ersten Aufeinandertreffen der Schwiegereltern in spe auf dem Château der Adelsfamilie merken beide Seiten schnell, daß sie nicht nur Wein- und Autovorlieben, sondern Welten trennen. Zu allem Überfuß überrascht das künftige Brautpaar die Eltern auch noch mit DNA-Tests, die mehr über die Abstammung der Anwesenden verraten! Nun droht die Stimmung vollends zu kippen, denn die Ergebnisse entpuppen sich als explosiv, und so manchen Stammbaum zu Fall und die Hochzeit zum Platzen zu bringen drohen. Ein herrlich buntes Komödien-Feuerwerk mit Christian „Claude“ Clavier!
Die Familie Lunies ist schon lange keine mehr. Erst als der Tod, der alte Bastard, auftaucht, begegnen sie sich wieder. Lissy Lunies (Corinna Harfouch), Mitte 70, ist im Stillen froh darüber, dass ihr dementer Mann langsam dahinsiechend im Heim verschwindet. Doch ihre neue Freiheit währt nur kurz, denn Diabetes, Krebs, Nierenversagen geben ihr selbst nicht mehr viel Zeit. Im Zentrum dieses Panoptikums der Todgeweihten aber steht ihr Sohn, der Dirigent Tom Lunies (Lars Eidinger), Anfang 40. Mit seinem depressiven besten Freund Bernard (Robert Gwisdek) arbeitet er an einer Komposition namens „Sterben“, und der Name wird zum Programm. STERBEN ist ein Film über die Intensität des Lebens, zart und brutal, absurd lustig und todtraurig, furchtbar bitter und manchmal überraschend schön!
Silberner Bär, Berlinale 2024!
London zu Beginn der 2000er Jahre: Die talentierte Sängerin und Musikerin Amy Winehouse (Marisa Abela) findet in den Clubs von Camden ihre Bühne. Mit ihren Songs, ihrer außergewöhnlichen Stimme und ihrem einzigartigen Charisma begeistert sie das Publikum. Schnell werden Musikfans und Talent Scouts auf sie aufmerksam und ihr kometenhafter Aufstieg in den Pophimmel beginnt, doch der Ruhm hat seinen Preis... BACK TO BLACK erzählt die britische Regisseurin Sam Taylor-Johnson („Nowhere Boy“, „Fifty Shades Of Grey“) von einer Musikerin mit einem einmaligen Talent und einer außergewöhnlichen Ausstrahlung. Marisa Abela singt im Film die großen Songs von Amy Winehouse selbst, Nick Cave und Warren Ellis steuern die Filmmusik bei.
In „Challengers – Rivalen“, dem neuen Werk des visionären Filmemachers Luca Guadagnino („Call Me By Your Name“, „Bones and all“), spielt Zendaya in der Hauptrolle das ehemalige Tennis-Wunderkind Tashi Duncan. Die zielstrebige Powerfrau arbeitet inzwischen erfolgreich als Trainerin und hat ihren Ehemann (Mike Faist, „West Side Story“) zum Champion aufgebaut. Weil sich dieser jedoch in einem Formtief befindet, bringt Tashi ihn dazu, an einem unterklassigen Turnier teilzunehmen, um zu alter Stärke zurückzufinden. Der Comeback-Plan nimmt allerdings eine überraschende Wendung, als Tashis Mann gegen Patrick (Josh O’Connor, „The Crown“) antreten muss – seinen ehemaligen besten Freund und Tashis früheren Lebensgefährten...
Regisseur und Drehbuchautor Jonathan Glazer (UNDER THE SKIN, THE FALL) ließ sich für diesen Film von dem gleichnamigen Buch des verstorbenen Autoren Martin Amis inspirieren. Sein in deutscher Sprache gedrehter Film beleuchtet die Schrecken des Holocaust aus der Perspektive von Hedwig (Sandra Hüller) und Rudolf Höß (Christian Friedel), dem Kommandanten von Auschwitz und seiner Familie, die in ihrem Bilderbuchheim Mauer an Mauer mit dem Vernichtungslager ein äußerst privilegiertes Leben führen. In seiner über Jahre entwickelten und bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichneten Kinoadaption kartografiert Glazer das geografische und psychische Terrain der Zone und ihrer Bewohner mit eisiger Präzision.
Andrea, eine Polizistin in der niederösterreichischen Provinz, möchte ihre unglückliche Ehe beenden und in St. Pölten eine neue Stelle als Kriminalinspektorin beginnen. Nach einer Geburtstagsfeier läuft ihr der Noch-Ehemann betrunken vors Auto. Im Schock begeht Andrea Fahrerflucht. Dann erlebt sie mit Erstaunen, wie jemand anderer ihre Schuld bereitwillig auf sich nimmt: Franz, ein Religionslehrer und trockener Alkoholiker, hält sich für den Täter und wird auch von allen anderen im Dorf dafür gehalten. Während Franz wieder zu trinken beginnt und zielsicher seinem Untergang entgegen taumelt, bemüht Andrea sich, ihre Spuren zu verwischen. Regisseur Josef Hader (WILDE MAUS) zeigt erneut, daß das Tragikomische die beste Abbildung dessen ist, was man Leben nennt.
In neun Episoden erzählt der in Cannes uraufgeführte Film von so profanen wie unfassbaren Begegnungen mit einer allgegenwärtige Bürokratie und ihrer Kontrollmacht. Wenn Lichter und Irrlichter über dem geschäftigen Teheran in der Morgendämmerung zu blinken beginnen, ist der Auftakt gemacht für neue Strophen alltäglichen Irrsinns, der sich in Form absurder Alltagsregeln ins Leben der Menschen drängt.
Mit scharfer Zunge und sarkastischem Witz erzählt das iranische Regie-Duo Alireza Khatami und Ali Asgari von neun Menschen, die zum Opfer der banalen Bosheit der Beamten werden. Ein gerade in seiner formalästhetisch radikalen Einfachheit aufwühlender, schwarzhumoriger Akt der Revolution.
Italien in den 80er Jahren. Der seltsame Brite Arthur ist als Wünschelrutengänger der große Trumpf der wilden Truppe von „Tombaroli“, die die Erde auf der Suche nach antiken Schätzen umgraben: Etruskische Grabbeigaben von unermesslichem Wert, gemacht für die Seelen der Verstorbenen, nicht für die Augen der Menschen! „La Chimera“, nach „Glücklich wie Lazzaro“ der neue Film von Alice Rohrwacher, ist ein Wunder in der besten Tradition des italienischen Kinos: Magisch, tief, burlesk, bodenständig und fantastisch, philosophisch, komödiantisch und dramatisch, bewegende Liebesgeschichte und ungestümes Abenteuer. Josh O’Connor („The Crown“) brilliert als melancholischer Grabräuber in einem umwerfenden Ensemble mit Alba Rohrwacher und Isabella Rosselini.
Eine skurrile Gruppe von Reisenden muß auf einem einsamen englischen Provinzbahnhof die Nacht verbringen, während der Stationsvorsteher von einem Geisterzug erzählt, dessen Anblick den sicheren Tod bringt. Das sich dahinter mehr verbirgt, als eine englische Spukgeschichte, lassen die folgenden unheimliche Geschehnisse der Nacht stark vermuten ... Über die gekonnt mit bestechenden Spezialeffekten dynamisch inszenierte Mystery-Komödie urteilte die Wiener Presse 1927: Der Film „vereinigt in sich sowohl alle Momente eines spannenden Kriminalfilms, als auch des glänzenden Lustspieles. (…) Hervorgehoben sei das Spiel Guy Newalls … der als „dummer, junger Mann“ eine unvergleichliche Figur macht. 35mm Kopie begleitet von Richard Siedhoff am Flügel!
Mathieu (Guillaume Canet), ein bekannter Pariser Schauspieler, kämpft mit einer Midlife-Crisis. Um Abstand zu gewinnen, reist er an die bretonische Westküste Frankreichs, wo er sich in ein Wellnesshotel in einem verlassenen Erholungsort einquartiert. Ganz in der Nähe lebt auch Klavierlehrerin Alice (Alba Rohrwacher) mit ihrem Mann und der gemeinsamen Tochter. Vor 15 Jahren waren die beiden ein Paar. Als es zu einem Wiedersehen kommt, erwachen alte Gefühle, die sie ihre bisherigen Lebens- und Liebesentscheidungen überdenken lassen. Filmemacher Stéphane Brizé (Der Wert des Menschen, Streik) zeigt eine sensible Momentaufnahme zweier Menschen mitten im Leben - ein zutiefst romantisches Drama, melancholisch, euphorisch, nachdenklich und unbeschwert zugleich.